Dieses Archiv enthält alle Reviews der CDs, welche in der Lauschbar-Geschichte als auch in der mit der KW 2012-50 eingstellten Rubrik 'CD der Woche' vorgestellt wurden.

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Laurie Anderson
Homeland
Nonesuch / Warner
2.7.2010
Genre:
Ambient / Avantgarde / Poetry
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CD der Woche 2010-42
Lauschbar 49

Anfang der 80er wurde die Performance- und Avantgarde-Künstlerin aus New York mit ihrem einzigen Hit "O Superman" kurzzeitig einer breiteren Masse bekannt. Hierzulande ist sie heutzutage eher unbekannt, dabei hat sie in den späten 70ern und Anfang der 80er während ihrer Performances Bahnbrechendes geleistet, was inzwischen von vielen Künstlern genutzt wird: elektronische Verfremdung von Stimme und Instrumenten, Video-Installationen, Spoken Words etc.
Auf ihrem aktuellen Album (dem ersten Studio-Album seit 9 Jahren) wird die heute 63-jährige Künstlerin von asiatischen Oberton-Sängern sowie von Szene-Musikern aus New York unterstützt. Bis auf das einzig schnellere, fast schon tanzbare Stück "Only An Expert" (zu dem Kieran Hebden von Four Tet die Beats beisteuert) sind die restlichen Tracks eher ruhig gehalten. Die einfach gehaltenen Kompositionen basieren auf ihrem Violin-Spiel und/oder ambienten Keyboardflächen und lassen so den nötigen Raum für ihre sonore und hypnotische Stimme, mit der sie, mal sprechend, mal singend, ironische und pointenreiche Geschichten erzählt, die den aktuellen Zustand der USA reflektieren. Im zentralen, 11-minütigen "Another Day in America" schlüpft sie dazu in die Rolle des fiktiven Reporters Fenway Bergamot (s.a. Cover), wobei sie einen Stimmverzerrer verwendet, mit dem sie tatsächlich wie ein Mann klingt.