Die 4 Jungs aus Sheffield sind erwachsen geworden: statt rebellischen
und hyperaktiven Indie-Rock zelebrieren sie auf ihrem dritten
Album nun gut abgehangenen Wüsten-Rock. Mit der Abkehr von ihrem
bisherigen und so erfolgreichen Stil, insbesondere von ihrem
Debüt aus dem Jahre 2006 mit dem Hit "I Bet You Look Good on the
Dancefloor", gehen sie einen mutigen Schritt, denn den einen
oder anderen Fan dürfte der neue Stil doch etwas abschrecken.
Auf der anderen Seite umgehen sie damit auch geschickt überhöhte
Erwartungen an das "verflixte" dritte Album. Produziert wurde es
u.a. von Josh Homme von Queens Of The Stone Age. Und
so schimmert hier und da tatsächlich etwas Stoner und Psychedelic
Rock durch.
Auch die Arbeit von Sänger Alex Turner mit seinem Nebenprojekt
The Last Shadow Puppets (LB 41) zeigt Wirkung in Gestalt
von Spaghetti-Western-Sound und Sixtie-Pop-Anleihen.
Die Songs klingen alle sehr durchdacht, aber auch nicht zu sehr vergeistigt.
Ausnahme ist "Pretty Visitors", das als einziger Song noch an den rotzigen
Stil des Debüts erinnert. Insgesamt ein echtes
Grower-Album, das man mit jedem Hören lieber gewinnt. Einen
echten Hit gibt es zwar nicht, aber die Gesamt-Stimmung und -wirkung
ist Top.