Den Titel des 6. Studio-Albums des 1992 von den beiden
Londonern Ollie Teeba und Jake Wherry gegründeten Projektes
kann man durchaus als Hinweis verstehen, dass zwar vieles
ähnlich ist im Vergleich zu den Vorgängeralben (s.a. Archiv),
aber eben nicht alles: nachwievor integrieren sie auf gekonnte
Weise Soul-Jazz-Funk im Stile der 70er und Oldschool-HipHop im
Geiste der 80er mit modernen und trippigen elektronischen Beats
und Samples. Bei den Vocals hat sich der Schwerpunkt vom Rap nun
aber hin zum Soul verlagert. Ausserdem gibt es weniger Samples und
Soundtüfteleien, dafür mehr geradlinige Beats mit dem Drang zum
Dancefloor. Dies ist wohl ihr bislang tanzbarstes Album
(womit auch der Wechsel vom eher experimentellen Label Ninja Tune
zum eher Dance-orientierten Label !K7 Sinn macht).
Der Wandel des Soundbildes hat auch damit zu tun, dass sich
Herbaliser jetzt als richtige Band verstehen, u.a. mit fester
Sängerin namens Jessica Darling, die auf 5 Stücken für die
Soul-Vocals verantwortlich ist (von denen 2 aber zu den
eher schwächeren Stücken des Albums zählen).
Fans der ersten Stunde werden ob dieses Wandels vielleicht
nicht ganz glücklich sein, dürfen sich aber dennoch über ein
paar Schmankerl im alten Stil freuen (z.B. das verrückte
Instrumental "Blackwater Drive" oder das gerappte "Game Set And
Match", das mit Balkan-Beats aufwartet). Dafür dürften aber neue
Fans aus dem Lager derjenigen hinzukommen, die auf die aktuelle
Soul-Welle a la Amy Winehouse abfahren.