Nach ihrem Erfolg Anfang der 90er, u.a. mit dem unvergeßlichen Hit
"Nothin Compares 2 U", und einigen radikalen, gegen den politischen und
religiösen Mainstream gerichteten Äußerungen, war es um die Irin etwas
ruhiger geworden. Ganz untätig war sie aber nie, sondern hat mit
interessanten Kollaberationen immer wieder mal von sich hören lassen,
zuletzt z.B. auch mit progressiven Acts wie Massive Attack,
Afro Celt Sound System u. Asian Dub Foundation. Die im Mai
letzten Jahres erschienene und empfehlenswerte Compilation "Collaborations"
enthält einige dieser Arbeiten. (Leider fehlt ihr Beitrag zum Soundtrack
von "In The Name Of The Father".)
"Throw Down Your Arms" ist ihr 8. Longplayer (seit 1987). Daß dies ein reines
Reggae-Album ist, verwundert nach den oben genannten Kollaberationen nicht
mehr allzu sehr, hat sie damit doch gezeigt, daß sie bestrebt ist, ihre
musikalischen Grenzen immer wieder zu erweitern. Zusammen mit gestandenen
Reggae-Musikern, und produziert von Sly & Robbie, hat sie in
Kingston einige klassische Reggae-Stücke, u.a., von Peter Tosh
und iLee Perry, neu eingespielt. Das funktioniert wunderbar und
klingt sehr organisch, nicht zuletzt, weil man ihren Respekt vor den
Originalen spürt: sie weiß, daß man diese musikalisch nicht "verbessern"
kann, und daß es ausreicht, wenn sie ihnen einfach ihre faszinierende und
ausdrucksstarke Stimme verleiht.