2008 scheint ja das Jahr der gelungenen Comebacks
zu werden, s.a. Portishead und Anne Clark.
Das letzte Album der extravaganten Sängerin und
Schauspielerin erschien immerhin schon vor fast 20
Jahren. Die inzwischen 60-jährige Jamaikanerin
biedert sich lobenswerterweise nicht dem Zeitgeist
an und macht auch nicht einfach auf 80er-Jahre-Retro,
sondern hat mit "Hurricane" ein ganz und gar unpeinliches,
zeitloses Werk geschaffen. In 2, 3 Songs knüpft sie
an den Reggae-infizierten New Wave ihrer letzten
Alben aus den 80ern an, den größeren Teil des Albums
machen aber recht dunkel gehaltene, TripHop-artige
Stücke mit pulsierenden elektronischen Sounds aus.
Exemplarisch dafür stehen die für mich stärksten
Tracks des Albums: das Kapitalismus-kritische
"Corporate Cannibals" und der Titelsong mit
Tricky.
Bindemittel der stilistisch doch recht verschiedenen
Stücke ist ihre charismatische, laszive Stimme, die
auch für einige Gänsehaut-Momente sorgt...