Die 31-jährige, in Island aufgewachsene Tochter eines
Italieners und einer Isländerin war mir bislang unbekannt,
dabei ist sie in der Musikwelt kein unbeschriebenes Blatt
mehr:
Ihre musikalische Karriere begann sie mit der Band Spoon.
Danach war sie Sängerin bei der auch hierzulande recht bekannten
Electro-Pop-Band Gus Gus, bevor sie ihre Solokarriere
begann. Nach 2, nur in Island erschienenen Alben siedelte sie
nach England über, wo 1999 ihr erstes, international veröffentlichtes
Album erschien ("Love in the Time of Science"), auf dem sie noch
dem vom TripHop beeinflussten Electro-Pop ihrer Anfangsjahre
verhaftet blieb. Erst 6 Jahre später erschien ihr zweites Werk
"Fishermans Woman", zum einen wegen persönlicher Schicksalsschläge
(Unfalltod des Freundes, Opfer eines Überfalls), zum anderen wegen
diverser Kollaberationen. So sang sie den "Gollum Song" vom Soundtrack
zum 2. Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie ein, war 2002 am Album
"The Richest Man In Babylon" von Thievery Corporation
beteiligt und schrieb 2004 für Kylie Minogue den Hit "Slow".
Nun liegt also ihr drittes Album vor.
Zelebrierte sie auf "Fishermans Woman" noch fragilen, nur von
Gitarre begleiteten Folk-Pop, so erweitert sie auf dem nun
vorliegenden neuen Album ihr Spektrum noch einmal beträchtlich.
In 3, 4 Stücken knüpft sie an den Folk-Pop des Vorgängers
an, bei dem ihre elfenhafte, teilweise an Björk
erinnernde Stimme im Vordergrund steht. Dazu gesellen sich
üppiger instrumentierte Stücke verschiedenster Richtung,
die das Hören des Albums zu einem abwechlsungsreichen
Vergnügen machen. So wartet der Titelsong mit luftigem
Reggae-Feeling auf, enthält das 6-minütige "Birds" psychedelische
Spielereien a la Pink Floyd, wird "Gun" von einem
verhallten Gitarren-Riff geprägt und ist "Dead Duck" ein
wundervoll atmosphärisches Indietronic-Stück.