Belgische Bands haben es wegen ihrem leicht schrulligen Charme hierzulande
ja eher schwer, siehe dEUS. So erscheint das 3. Album
der seit 1999 bestehenden Band hier auch erst mit reichlicher
Verspätung (in Belgien bereits 2009 veröffentlicht). So durcheinander wie auf
dem Cover-Foto vom Probenraum geht es
stilistisch auch auf dem Album zu: Der fulminante Opener "Cold Love"
ist eine aberwitzige Post-Electro-Rock-Abfahrt. Dieser folgt mit
"Take It Easy" eine astreine Indie-Rock-Nummer im Stile der Strokes.
Die Ballade "Mother Allegra" leitet über zum Titelstück, einer schrägen
Mischung aus Indie-Wave-Rock a la Franz Ferdinand und
Prog Pop der Marke Muse. Diesem schliesst sich "Dream Maker"
mit Queen-Chören an ... Weiter hinten (Track Nr.9) gibt es dann
das abgedrehte "Je tattendrai", in dem sich Desert Rock a la Queens Of The Stone Age
mit französischem Chanson paart. Beendet wird das Album dann vom
6-minütigen, rein instrumentalen Space-Rock-Ausflug "Interstellar Orgy".
Die einzelnen Stücke für sich genommen sind alle sehr cool und ergeben
ein sehr abwechslungsreiches Album. Das einzige, was man der Band
vielleicht vorwerfen kann, ist, dass sich aufgrund der vielen Quer-Referenzen
(s.o.) das Gefühl einer Band-Identität nicht so recht einstellt.