Vor knapp 3 Jahren erlebte ich auf dem Melt!-Festival 2009 am frühen Sonntagabend den Auftritt der damals noch unbekannten Band Miike Snow, die zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal ein Album veröffentlicht hatte. Das Trio besteht aus den beiden Schweden Christian Karlsson und Pontus Winnberg (die sich zuvor schon als Produzenten-Duo Bloodshy & Avant im Pop-Biz einen Namen gemacht hatten, u.a. für "Toxic" von Britney Spears verantwortlich zeichnen) sowie dem US-amerikanischen Gitarristen und Sänger Andrew Wyatt. Stilistisch spielten sie eine interessante Mischung aus Synthie-Pop und Indie-Wave-Rock. Das im Oktober 2009 erschienene selbstbetitelte Debüt-Album war dann ein reines Electro-Pop-Album (für meinen Geschmack insgesamt etwas zu seicht), u.a. mit dem Hit "Animal". Auf dem nun vorliegenden zweiten Album brechen sie erfreulicherweise die Formeln des Mainstream-Pop auf, ohne freilich auf Eingängigkeit zu verzichten. So sorgen tribalistische Percussion, Marschmusik-Drums, allerlei Effekte und gesampelte Sounds für Abwechslung und Details, die sich teilweise erst nach mehrmaligem Hören erschliessen.