Das 5. Album der seit gut 10 Jahren
bestehenden Band aus den USA passt perfekt zur melancholischen Herbststimmung.
Stilistisch irgendwo zwischen den Tindersticks
und Interpol einzuordnen, scheint beim ersten
Höreindruck die angenehme und warme Bariton-Stimme von
Sänger Matt Berninger den Songs den
Stempel aufzudrücken. Tatsächlich würde sie aber aufgrund
ihrer geringen Spannbreite eher für eine gewisse Eintönigkeit
sorgen, wenn da nicht das filigrane musikalische Gerüst
drumherum wäre, was sich einem aber erst nach
mehrfachem und aufmerksamen Anhören richtig erschließt:
Die Songs folgen nicht dem klassischen Strophe-Refrain-Schema
und besitzen fast durchweg einen subtilen Spannungsaufbau,
der vor allem durch das geniale Schlagzeugspiel von Drummer
Bryan Devendorf getragen wird. Flirrende Gitarren sorgen
für die Harmonien, während Klavier und Streicher die
Kompositionen dezent anreichern.
Zur Faszination des Albums tragen auch die verschlüsselten
Texte bei. Diese leben von rätselhaften Bildern wie
"I was carried to Ohio in a swarm of bees" ("Bloodbuzz Ohio").
Damit vermeidet die Band Banalitäten und eröffnet dem Hörer
eigenen Interpretationsspielraum, so dass er am Ende das Gefühl
hat zu wissen, was denn gemeint ist.