Man darf sich von dem etwas seltsamen Bandnamen nicht verschrecken lassen, denn hier liegt ein ganz hervorragendes Debüt-Album einer süddeutschen Band vor, die bereits Ende der 80er mit einem 4-Track-Promotape für Aufsehen sorgte, aber damals noch keinen Plattendeal bekam. Ein Nachzehrer ist übrigens ein altdeutscher Begriff aus dem 16. Jahrhundert für Verstorbene, die Lebende in ihr Grab ziehen und verzehren. Grundlage für diesen Mythos waren laute Schmatzgeräusche aus den Gräbern frisch Verstorbener, die man sich damals nicht wissenschaftlich erklären konnte. Wer daraus auf ein Dark-Wave- oder Gothic-Album schliesst, liegt aber falsch, denn hier handelt es sich um feinste Synthi-Wave-Pop Mugge im Stil der 80er (Fad Gadget, Human League), welche dank verwendeter moderner elektronischer Stilmittel trotz Retro-Flair aber keineswegs altmodisch klingt.