Nach 2 sehr erfolgreichen Alben 2004/2005 und zahlreichen Auftritten war bei der britischen Band um den charismatischen Sänger
Alex Kapranos erst mal die Luft raus und die Band verordnete sich eine
Ruhepause. Daß es beim neuen, 3. Album eine – mehr oder weniger ausgeprägte – Änderung
im Soundbild geben würde, war schon auf dem Melt!-Festival im letzten
Jahr zu erahnen, wo in ihrem Set zwischen den alten Hits
bereits ein paar neue Stücke zu hören waren. Als FF-Fan der ersten Stunde
(s. Archiv) habe ich dann letzte Woche auch sofort und
bedenkenlos zugegriffen ... und wurde nicht enttäuscht: Im kritischen
Rückblick auf die ersten beiden Alben ist das vorliegende für mich
das, wenn auch nicht homogenste, so doch bislang qualitativ beste
Album der Band.
Es beginnt mit 3 Stücken, die noch eher an den bekannten, schmissigen Indie-Rock anknüpfen, wobei im Opener und der ersten Single "Ulysses" ganz geschickt
schon die neueren Elemente anklingen, die dann in den weiteren Stücken
verstärkt zum Tragen kommen: mehr Bass, mehr Synthesizer, mehr Funk,
Anleihen bei 60ies und 70ies Pop/Rock (Beatles,
Roxy Music, T.Rex). Diese Elemente werden dann in
den Stücken 4-9 mittels ausgefeiltem und intelligenten Songwriting zu
packenden und abwechslungsreichen Stücken ausgebaut. Absolut genial
das Riff in Track 9, "Cant Stop Feeling".
Die letzten 3 Stücke (10-12) sind etwas zwiespältig. Das fast 8-minutige "Lucid Dreams" (Nr.9) beginnt als
Electro-Punk-Nummer, geht dann zur Halbzeit aber in rein instrumentalen
Acid-Electro über. Wahrscheinlich der gewagteste Track des Albums,
welches mit 2 Balladen abschließt, von denen mich
aber nur die zweite so richtig berührt.
Wer auf elektrifizierte und abgefahrene Sounds abfährt, sollte zur
limitierten Auflage greifen, denn die enthält noch eine zweite CD
mit dubbigen und elektrifizierten Versionen der Stücke.