Zuerst hatte ich gar nicht vor, in das erste Solo-Album des ehemaligen
Sängers von den Libertines und den Babyshambles
reinzuhören, denn den Hype um die beiden Bands konnte ich nie ganz
nachvollziehen, und ansonsten machte er ja eher durch Drogen-Eskapaden,
Gefängnisaufenthalte und Affären mit Kate Moss und Amy Winehouse
von sich reden. Letztlich überwiegte jedoch die Neugier ... und die
hat mir doch eine schöne Überraschung beschert, denn der gerade 30 Jahre
alt gewordene Musiker liefert ein richtig gutes, vielschichtiges und
reifes Album ab, auf dem wohl erstmals sein ganzes Talent als Songschreiber
voll zum Tragen kommt. (Offenbar haben sich die Entziehungskuren der letzten
beiden Jahre ausgezahlt.)
Im Gegensatz zum eher lauten Indie-Rock seiner bisherigen
Bands, lässt er es hier eher ruhig und behutsam in Singer/Songwriter-Manier
angehen. Die Songs sind zum größeren Teil schlicht, aber intelligent
instrumentiert, und lassen so Raum für seine ergreifenden Geschichten.
Für Abwechslung sorgen gelegentliche Ausflüge in üppigeren 60ies-Retro-Pop
(a la Last Shadow Puppets), Bar Jazz und Folk Rock.
Unterstützt wird er u.a. von seinen Bandkollegen von den Babyshambles
sowie dem Gitarristen von Blur, Graham Coxon.