Man kann dem Post-Rock im Allgemeinen zwar ein Treten auf der Stelle
vorhalten, nichtsdestotrotz bringt das Genre immer noch regelmässig
hervorrragende Alben hervor, die z.T. auch an dieser Stelle gewürdigt
wurden, z.B. Mogwai (2008) und Long Distance Calling (2009).
Außerdem gelingt es einigen jüngeren Bands, auch neue Akzente zu setzen,
indem sie z.B. an benachbarte Genres andocken, Long Distance Calling
etwa an Prog Rock oder Russian Circles an Metal, bzw. sich aus
den alten Schematas des minutenlangen Spannungsaufbaus oder der ausgeprägten
Laut/Leise-Dynamik zu befreien. Dieser Trend wird auch mit dem vorliegenden
2. Album des 2007 gegründeten Hamburger Duos Matthew Jason und Chris Burda
fortgesetzt. In raffinierten und trickreichen Arrangements errichten die beiden
aus elegischen Gitarrenfiguren, Piano-Tupfern, Streicher- und Keybord-Flächen
sowie elektronischen Effekten vielschichtige, atemberaubende und rauschhafte
Soundscapes zum Darinschwelgen.
Großes Audio-Kino!