Der inzwischen 55-jährige US-amerikanische Jazz-Gitarrist hat
sich schon auf einer schier unüberschaubaren Menge von Platten
verewigt und fügt mit dem vorliegenden Solo-Album seinem
beeindruckendem musikalischem Schaffen einen weiteren
Höhepunkt zu. Der Clou an diesem Album ist, dass es zwar
nach einer perfekt eingespielten Combo von mehreren versierten
Jazz-Musikern klingt, aber dennoch alleine live von Metheny
eingespielt wurde, also auch nicht etwa mittels eines aufwendigen
Studio-Mehrspurverfahrens. Verwendung findet nämlich ein
speziell für ihn gebautes Multi-Instrument, eben das titelgebende
Orchestrion, das aus Pianos, Marimbas, Vibraphonen, Glocken,
Bass, Percussion u.a. besteht, und die er via modernster
Elektromagnet- und Hydrauliktechnik von seiner Gitarre oder
dem Keybord aus bedienen kann. Einfacher wäre es sicher
gewesen, das Ganze mittels Computer sowie neuester Sampling-
und MIDI-Technik zu erreichen, aber Metheny wollte das
"menschliche Element" beim Musizieren bewahren. In der
Tat klingen die 5, um die 10 Minuten langen Stücke, sehr
gefühlvoll und lebendig. Sein bekanntes brilliantes Spiel
auf der Gitarre wird dabei perfekt durch verschiedene
Instrumente des Orchestrion untermalt.
Insgesamt eher eine Platte zum Entspannen, bei der jedoch
das improvisierte Gitarrenspiel und verschiedene Tempi-
und Rhythmuswechsel auch für die nötige Spannung sorgen.