Vor 5 Jahren überraschte die seit 1997 bestehende Wiener Truppe auf ihrem selbstbetitelten 4. Album mit einem (gelungenen) Stilwechsel weg vom elektronischen Sound (Downbeats, TripHop, Dub) hin zu handgemachter Rockmusik. Erst jetzt, nach knapp 5 Jahren erscheint nun das Nachfolger-Album. Warum das so lange gedauert hat, darüber ist nichts näheres bekannt, aber offenbar waren die Jungs mit anderen Projekten beschäftigt, u.a. dem Soundtrack zum "Knochenmann" (2009). Wie auch immer, "Blindside" knüpft stilistisch nahtlos an den Vorgänger an und gefällt mir auch mindestens genauso gut. TripHop im Rockgewand – so kann man es wohl auf den Punkt bringen. Die Stimmung ist ingesamt eher düster gehalten, aber einige Stücke, inbesondere in der ersten Hälfte, besitzen auch einen satten Kopfnicker-Groove und entfalten mit rollendem Bass (a la Massive Attack) einen ordentlichen Druck. (Track 4 z.B. – "Heavy Water" – rockt wie die Hölle, genial!) In der zweiten Hälfte geht es dann etwas geruhsamer und psychedelischer zu. Zu dem Klasse-Sound trägt wie auch schon auf dem Vorgänger Sänger Mani Obeya mit seiner souligen Stimme bei.