Im Herbst startete der SWR das Multimedia-Projekt "Alpha 0.7",
welches das Leben in einem Überwachungsstaat im Jahr 2017
thematisiert. Im Zentrum des Projekts steht die gleichnamige
Fernsehserie. Den Soundtrack dazu liefert die fiktive "Band
gegen den Überwachungsstaat"
Crash:Conspiracy um den Sänger Ino Control, hinter
dem sich kein Geringerer als Aydo Abay (ex-Blackmail,
Ken, s. Archiv) verbirgt. (Weiters dabei sind u.a. Musiker der
Bands Urlaub in Polen, Von Spar und
Werle & Stankowski.)
Angesichts der Thematik würde man Agit-Punk-Rock erwarten,
aber Crash:Conspiracy gehen einen anderen Weg und
kleiden die Ängste der Bürger des Jahres 2017 in größtenteils
sehr eingängige, melodramatische Electro-Pop-Songs, denen einmal
mehr Abay mit seiner charismatischen Stimme den Stempel aufdrückt.
Das stilistische Spektrum ist sehr breit gefächert und sorgt damit
für spannende Abwechslung: u.a. Bläser im genialen Opener "Protester",
"Monotype" das mit seinem Indie-Rock noch am ehesten an Abays
Blackmail errinnert, "Sleeplab" mit knarzigen Electro-Rave,
Refrain-Chor im hymnischen "Moonlight", ambiente Sounds in "Grey"
und "Pretester", 80er Jahre-Synthie-Pop a la Pet Shop Boys in
"The Escapist" bzw. a la Depeche Mode in "Slowhand" sowie
krautige und experimentelle Electronica in "Everything".
Den Song "2014" vom Album anhören