Lauschbar 14 21. Oktober 2001

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Various Artists: Asia Lounge (audiopharm/SPV) 13.7.2001
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Der Untertitel – "asian flavoured club tunes" – sagt eigentlich schon alles: diese Compilation vereint auf 2CDs in durchgehenden Mixen relaxte Downbeat- und NuJazz-Stücke mit asiatischen Einflüssen, wobei die Auswahl, die sowohl bekannte als auch weniger bekannte Acts beinhaltet, in ihrer Stimmigkeit als überaus gelungen bezeichnet werden kann.
  ↑  Mo’Horizons: Remember Tomorrow (stereo deluxe) 17.9.2001
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Das internationale Musikerkollektiv aus Hannover gehört spätestens seit ihrem Debüt vor 2 Jahren (Lauschbar 6) zu den Lieblingen der Downbeat & NuJazz-Szene. Mit dem neuen Album knüpfen sie nahtlos daran an, wobei der fulminante Mix aus elektronischen Grooves und Latin-Rhythmen diesmal mehr vom Bossanova & Boogaloo geprägt ist.
  ↑  Afro Celt Sound System: Volume 3 (RealWorld/Virgin) 15.6.2001
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2 Jahre nach dem letzten Werk (Lauschbar 3) nun der 3. Streich dieser faszinierenden Combo, die mit ihrer gekonnten Fusion aus keltischer, afrikanischer und elektronischer Musik seit 4 Jahren die Worldbeat-Fans begeistert. Die neue Platte enthält dabei mehr Gesangseinlagen, die Beiträge von Peter Gabriel und Robert Plant müssen aber als weniger gelungen betrachtet werden.
  ↑  Lamb: What Sound (Mercury) 15.10.2001
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Das 3. Album des britischen Paares Rhodes/Barlow ist eine schillernde TripHop-D&B-Fusion: die sanfte Stimme der Sängerin wird in vielschichtige, teils seltsam anmutende Beats und Melodien eingehüllt. "All das ergibt im Gesamtbild einen mit Raffinesse gespickten Sound, der sich Pop-Banalitäten erfolgreich widersetzt, ohne zickig daherzukommen." *gr* (Musikexpress 10/01).
  ↑  Faithless: Outrospective (BMG) 18.6.2001
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Dieses neue Album nach 2 Jahren bietet bis auf die unerwartete Soul-Funk-Nummer "Muhammed Ali" nicht viel Neues, aber immer noch exzellent gemachte Popmusik: 2 hypnotische Dancefloor-Knüller im Stil von "God Is A DJ", der Rest sind stimmungsvolle, mit vielen Spannungsbögen und Rapgesang versehene Popsongs... Dido inklusive.
  ↑  Schiller: Weltreise (Zeitgeist/Polydor) 30.7.2001
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Eigentlich ein schönes raum- und zeitloses Hörstück from Outerspace. Nur den Charthit "Dream of you" mit Wolfsheim’s Sänger Heppner wird man sich schnell überhören. Für den entschädigen die trancigen Arrangements der anderen Songs und Otto Sander als Prophet der Liebe jedoch mehr als ausreichend.
  ↑  Four Tet: Pause (domino/Zomba) 28.5.2001
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Four Tet ist das Solo-Projekt des Londoners Fridge-Mitglieds Kieran Hebden. Sein 2. Album ist einer jener Scheiben, die sich in keine der berühmt-berüchtigten Schubladen stecken läßt. Eigenwillige, aber nicht zu abgedrehte Kompositionen aus Elementen des Jazz, Rock, Ambient und der elektronischen Musik sorgen für ein gleichermaßen entspannendes wie unterhaltsames Hörerlebnis.
  ↑  Appliance: Imperial Metric (Mute/Virgin) 17.7.2001
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Das 2. Studioalbum des britischen Trios begeistert mit Avantgarde-Pop der unterhaltsamen Art: die Songs fesseln zunächst mit monoton rollenden, wuchtigen elektronischen Beats, um beim zweiten Hinhören dann die darauf aufgetürmten Soundschichten und -experimente aus Samples, floydesken Gitarren und charismatischem Gesang zu offenbaren.
  ↑  DJ Krush: Zen (Sony) 28.5.2001
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Der japanische Musikproduzent, Remixer und international geschätzte DJ hat mit seinem neuen Werk "Zen" ein intensives TripHop-Epos geschaffen, das stark vom HipHop, aber auch vom BreakBeat und vom Soul beeinfluát ist, durch seine schwerfällig dahinfließenden Beats aber eher zum Zuhören denn zum Tanzen geeignet ist.
  ↑  Fader Gladiator: Der innere Kreis (LaCosaMia/V2) 6.8.2001
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Der Kölner HipHop-Produzent inszeniert auf dieser Platte mit Rappern der Old School wie Torch und Toni L. HipHop im Breitwandformat: schwere Beats, fette Bässe, schwelgende Keyboards und Streicher sorgen für einen ungemein atmosphärischen und dichten Sound, der die teilweise etwas platten Texte vergessen macht.
Genial der Funk-Rap "Las Vegas"!
  ↑  Tricky: Blowback (Anti/Epitaph) 25.6.2001
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Das TripHop-Urgestein überrascht nach 2 eher verstörenden Alben mit ungewohnt eingängigen Songs. Ein leicht düsterer Unterton ist zwar immer noch vorhanden, die Musik wirkt aber keineswegs depressiv und weist eine große Bandbreite von Ragga über TripHop bis zum Rock auf. Dazu passen eine Reihe hochkarätiger GastsängerInnen wie Alanis Morissette, Cyndi Lauper und die Red Hot Chilli Peppers.
  ↑  Anita Lane: Sex O’Clock (Mute) 7.9.2001
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Das Bonbon zuerst: "Bella Ciao", die gecoverte Partisanenhymne, ist umwerfend gut. Die Australierin, die gemeinsam mit Nick Cave die Bad Seeds gründete, hat auf ihrem dritten Soloalbum eine Reihe lasziver Popstücke hingehaucht. Trompete, Geige und Orgel sorgen für wohltuende und entspannende musikalische Abwechslung.
  ↑  Cake: Comfort Eagle (Columbia/Sony) 23.7.2001
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Die 4. Platte der kalifornischen Combo, die uns mit dem "I Will Survive" Cover von ihrem ’96er Album einen der Indie-Tanzflächen-Füller der letzten Jahre beschert hat, bietet wieder soliden, galoppierenden Gitarren-Rock, der durch Trompeteneinsatz und die leicht brüchige Stimme des Sängers so markant und unverwechselbar ist.
  ↑  The Strokes: Is This It (RCA/BMG) 26.8.2002
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Der Hype, der momentan in GB um diese junge neue New Yorker Band gemacht wird, ist sicher übertrieben, ihr Debüt aber allemal beeindruckend: einerseits wegen der Lässigkeit und Unbekümmertheit, mit der die ruppigen Rock-Songs im Stile der 70er dahin gerotzt werden, anderseits wegen der für ihr Alter unerwarteten musikalischen wie stimmlichen Reife, die an Velvet Underground erinnert.
  ↑  Eels: Souljacker (SKG Music) 1.10.2001
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Eels hat sich nicht nur optisch, sondern auch musikalisch geändert: waren seine ersten 3 Studio-Alben eher introvertiert-melancholisch, so ist das neue eher extrovertiert, ja birst teilweise vor lauter ausbrechender Energie. Neben den schnellen, ruppig-skurillen Rocksongs gibt es aber auch noch eine Reihe ruhigerer Stücke voller wunderbarer, einschmeichelnder Melodien zu hören.
  ↑  Moonspell: Darkness And Hope (Century Media/SPV) 20.8.2001
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Nach 2 eher experimentellen Alben kehren die Portugiesen auf ihrer 5. Platte zum Gothic-Metal der ersten Alben zurück, wobei sie auf unnötigen Bombast und Pathos verzichten. Damit dürften sie jeden begeistern, der tief gehende, mit romantischem Touch versehene Rockmusik mag, die von einer warmen Stimme geprägt ist.