Es kommt ja selten vor, daß mir eine HipHop-Platte als Ganzes sehr gut gefällt. In der Regel sind das dann Platten, die nichts mit oberflächlichem Charts-HipHop oder protzigem Gangsta-Rap zu tun haben. So auch das warmherzige fünfte Studio-Album des seit 10 Jahren bestehenden Projektes aus Minnesota um Rapper Slug und Produzent Ant. Die Kompositionen und Instrumentierungen, die ein breites stilistisches Spektrum abdecken von Jazz, Funk, Gospel über TripHop bis Rock, sind bewusst einfach gehalten und verzichten auf Bombast und Soundtüftelei. Stattdessen wird abwechselnd ein bestimmtes Instrument, sei es ein Piano, eine Gitarre, die Flöte (!) oder der Synthesizer, und eine einfache Melodie oder ein markanter Beat in den musikalischen Mittelpunkt gesetzt, um den herum Slug in lockerem und auch für den Laien verständlichen Sprechgesang seine Geschichten aus dem Leben und von den Träumen vornehmlich von Verlierern der Gesellschaft erzählt. Die Thematik bedingt, dass die Stücke zum großen Teil weniger für eine Party taugen, aber neben ein paar wunderschönen Balladen gibt es schon auch einige Stücke, zu denen man relaxt den Fuß mitwippen oder andächtig den Kopf mitnicken kann.