Der Untertitel "Hip Shaking Grooves made in Germany 1967-1974" sagt eigentlich schon das Wichtigste aus, was den Hörer bei diesem Sampler erwartet: funky Jazz-Soul-Pop im Big Band Gewand.
Während der genannten Zeit dominierte in Deutschland zwar unsäglicher Schlager, aber es gab auch Künstler, vor allem aus dem Jazz-Umfeld, die einige Stücke produzierten, die es mit den damals angesagtesten US- und UK-Acts der Sparte Soul-Funk-Jazz durchaus aufnehmen konnten. Dem Hamburger Label
Marina kommt das Verdienst zu, einige jener Perlen auf dieser vergnüglichen Compilation (und dem Vorgänger aus 2005), zum Teil erstmals auf CD, für das heutige Publikum zusammengefaßt zu haben.
Sehr schön und informativ auch das dazu gehörige Booklet, das zu jedem Interpret und Lied eine Story zu erzählen weiß.
Aus den teils bizarren, aber zum großen Teil doch ziemlich coolen Tracks ragen für mich hervor:
- - das fulminante Big Band Cover von Deep Purples Hit "Black Nights" durch Hugo Strasser
- - die irre Fusion von Soul und Marschmusik in James Lasts "Soul March", und
- - der psychedelische Proto-Rap "Holiday Time" von Hildegard Kneef, dessen anspruchsvolle Lyrics eine fast schon beängstigende Aktualität besitzen ("slaughter in pakistan, slaughter on the autobahn").