Lauschbar 13 17. Juni 2001

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Air: 10 000 Hz Legend (Virgin) 25.5.2001
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Nach dem 99er Debüt "Moon Safari" und dem Soundtrack zu Sofia Coppolas "Virgin Suicides" nun der 3. LP-Streich der Franzosen Godin & Dunckel, auf dem sie wieder ihr ganz eigenes bizarres Pop-Sound-Universum fernab jeglicher Klischees erschaffen und dabei das Debüt in Dichte und Vielfalt noch übertreffen. Air verdienen damit den Titel "Pink Floyd der Moderne"!
  ↑  Waldeck: The Night Garden (Modul/BMG) 28.5.2001
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Der Wiener wird gemeinhin der dortigen Elektronik-Szene um Kruder & Dorfmeister zugerechnet, seine 2. Platte ist aber mehr als nette Chillout-Musik, sondern ein sehr tiefgründiges und gefühlvolles, mit Jazz-, Dub- und Psychedelic-Elementen durchsetztes Album mit eindringlichen Melodien und pulsierenden Grooves in bester Massive Attack-Tradition.
  ↑  Various Artists: Morricone RMX (CineSoundz/Downbeat/WEA) 30.4.2001
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Filmmusik-Maestro Morricone hat erstmalig grünes Licht für die Bearbeitung seiner Originale gegeben und so haben sich Acts wie Apollo 440, Thievery Corp., Nightmares On Wax und De-Phazz an die nicht leichte Aufgabe gemacht, den Stücken neue Seiten abzugewinnen. Dies ist nur bedingt gelungen. Das Ergebnis ist sicher eine nette Downbeat-Mugge, aber mit nur wenigen Aha-Effekten bei den bekannteren Originalen wie z.B. dem "Lied vom Tod".
  ↑  Badmarsh & Shri: Signs (Outcaste/Pias/Edel) 26.3.2001
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Die beiden aus dem asiatischen Einwandererviertel Londons kommenden Musiker verbinden auf ihrem 2. Album auf inspirierte wie inspirierende Weise traditionelle Stilelemente ihrer Heimat mit dem vibrierenden Rhythmus der westlichen Großstadt. Die Palette reicht dabei von ruhigeren Dub- und Downbeat-Stücken bis zu schnellen, tanzbaren BigBeat- und ElectroFunk-Nummern.
  ↑  Manu Chao: Proxima Estacion: Esperanza (Virgin) 1.6.2001
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Beim ersten Anhören meint man, es mit einer Kopie seines genialen Erstlings "Clandestino" zu tun zu haben. Sogar das bekannte Motiv aus dem Hit "Bongo Bongo" tritt wieder auf. Die Neuerungen zeigen sich eher in Details: in die nachwievor von verschiedenen lateinamerikanischen Stilen geprägte Musik sind Elemente aus Nordafrika und dem Jazz eingeflossen, mehr Gastmusiker und Sprachen sind vertreten.
  ↑  Cesaria Evora: Sao Vicente Di Longe (Lusafrica) 9.4.2001
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Dies ist bereits das 8. Studio-Album der kapverdischen Sängerin, die erst im Alter von 50 Jahren von einem Pariser Produzenten "entdeckt" wurde. Aufgenommen in Havanna, Paris, und Rio De Janeiro und mit über 60 Musikern eingespielt, bereitet die Platte ein wohliges Wechselbad zwischen beschwingter Leichtherzigkeit und schwelgerischer Melancholie.
  ↑  Bran Van 3000: Discosis (Grand Royal/Virgin) 28.5.2001
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Eine wirklich leckere Scheibe, diese neue des Viel-Personen-Projektes um den Montrealer Songwriter/Sänger/Producer James Di Salvio: die Zutaten aus Rock, HipHop, Soul, Funk, Ragga und Disco werden unter Beihilfe von renomierten Gastsängern wie Curtis Mayfield und Youssou N’Dour auf intelligent-witzige aber harmonische Weise (oft sogar innerhalb eines Songs) zu einem "launigen frischen Obstsalat für den Sommer" angerührt, wie ein Kritiker so schön schrieb.
  ↑  Stereo MC’s: Deep, Down And Dirty (Mercury) 28.5.2001
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Mit diesem Album meldet sich die britische Band nach einer langjährigen kreativen Auszeit – ihr Hit "Connected" stammt aus 1992! – eindrucksvoll zurück. Die bekannte und gekonnte Mixtur aus HipHop, Funk, Soul, Pop und Trip-Hop erhält durch Einsatz moderner elektronischer Mittel einen enormen Druck und Groove, der "direkt vom Ohr in die Beine jagt" (Band-Credo).
  ↑  Blackmail: Bliss, Please (WEA) 26.2.2001
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Wahnsinn, nach Slut (LB 12) die zweite deutsche Band, die locker den Vergleich mit den Brit-Pop/Rock-Bands von der Insel aufnehmen kann!
Das 3. Album der Koblenzer ist ein spannendes, breit angelegtes Gitarrenrock-Epos von sanften Balladen bis zu treibenden, enorm dichten Wall Of Sound-Stücken, in die auch Streicher, Trompeten und Vibraphone integriert sind.
  ↑  Fink: Fink (L’age D’or/Zomba) 16.4.2001
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Trotz ihrer Herkunft und stilistischer Ähnlichkeiten ist diese Band und ihr 4. Album nicht direkt der Hamburger Schule zuzuordnen. In der Musik verschmelzen Walzer, Jazz, Folk und Country. Die intelligenten, teils verschrobenen Text handeln von Verzweiflung, Selbstfindung und Hoffnung, und fordern zum mehrmaligen aufmerksamen Zuhören auf.
  ↑  Mogwai: Rock Action (Southpaw/PIAS/Connected) 14.5.2001
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Die Musik der Glasgower läßt sich kaum beschreiben, man muß sie hören, um unweigerlich darin zu versinken. Wie auf den beiden Vorgänger-Alben türmen sich bedächtig, mittels multipler Gitarrenphrasen aufgebaute monumentale elegische Tongebirge auf, aus denen sich hier aber auch himmlische Melodien (sogar mit Gesang) entwickeln und eine hymnische Atmosphäre verbreiten.
  ↑  Tool: Lateralus (Volcano) 14.5.2001
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Nach vierjähriger Pause meldet sich eine der innovativsten Rock-Bands zurück:
"Lateralus" ist ein hymnisches Prog-Rock- u. Alternative-Epos. "Mit großen Arrangements, dem charakteristischen Wechselspiel aus Harmonie und Frontalität, Power und Pathos. Eingefangen in bis zu 13minütigen Stücken, die durch vielerlei Tempo- und Stimmungswechsel sowie ihre unglaubliche Wucht glänzen." (Zillo)
  ↑  Katatonia: Last Fair Deal Gone Down (Peaceville/SPV) 23.3.2001
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Auf ihrem 5. Album verstehen es die Schweden, "Melancholie derartig packend und kraftvoll zu vertonen, daß man beim Hören ihrer Musik – trotz allen Schwermutes – Kraft schöpft und wieder zuversichtlicher wird" (Zillo). Gothic-Rock, Gitarren-Wave a la The Cure und Prog-Rock-Metal a la Tool fusionieren in ihren Kompositionen auf kunstvolle Weise.
  ↑  Diorama: Her Liquid Arms (Accession) 23.4.2001
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In der Lauschbar 6 im Februar 2000 wurde bereits das gelungene Debüt des Solo-Projekts von Torben Wendt vorgestellt. Seine 2. Platte schmeichelt sich auch wieder mit romantischen Synthie-Wave-Perlen ins Ohr, setzt hinsichtlich Abwechslung & Dynamik aber noch eins drauf, und ist bestens geeignet, sich aus dem Alltag wegzuträumen und wegzutanzen.
  ↑  Veljanov: The Sweet Life (Motor/Chrom) 30.4.2001
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Das 2. Solo-Album des Sängers von Deine Lakaien präsentiert sich elektronischer und poppiger als das Debüt und ist ein Plädoyer für Zärtlichkeit im Leben, was sehr schön durch Veljanov’s warmen Bass-Bariton unterstrichen wird. Interessant sind besonders die Version des Titelsongs in Mazedonisch (seiner Heimat) und die Version des bereits auch von Marlene Dietrich intonierten "Liedes vom einsamen Mädchen".
  ↑  Red Flag: The Crypt (Plan B/SPR) 2.4.2001
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Red Flag ist das Projekt des Bruderpaares Mark und Chris Reynolds aus den USA, die seit den 80ern zusammen musizieren. Ihren eingängigen Electro-Pop kann man mit Depeche Mode vergleichen, durch Verwendung des immer neuesten Elektronik-Equipments bewahren sie sich aber eine eigene Note und klingen immer wieder neu, anders und aktuell.