Seit 15 Jahren ist die Berliner Formation auf Mittelaltermärkten
und -festivals präsent. In der Tradition der Spielmannsleute des
Mittelalters intonieren sie mit typischen Instrumenten jenes Zeitalters
(Dudelsäcke, Schalmeien, Trommeln etc) Lieder und Tänze des
Mittelalters, wobei sie den Hörgewohnheiten des zeitgenössichen
Publikums Rechnung tragen.
In all den Jahren haben sie immer wieder auch mal einzelne Lieder aus der
"Carmina Burana", verwendet, einer bedeutenden Liedersammlung aus dem
13. Jahrhundert, welche im oberbayrischen Kloster Benediktbeuren gefunden
wurde. Die Sammlung enthält Trink-, Natur- und Liebeslieder in
lateinischer, altdeutscher und altfranzösicher Sprache. Da es zu den
Liedern nur Notenfragmente gibt, haben sich schon viele Spielmannsleute und
Komponisten an der Vertonung versucht. Die bekannteste Bearbeitung dürfte
wohl die von
Carl Orff aus dem Jahre 1937 sein.
Nun haben also auch Corvus Corax der "Carmina Burana" ein ganzes Album/Werk
gewidmet. In der Tat muß man von einem Werk sprechen, denn die Musik wird
aufwendig mit Orchester, Chor und Band umgesetzt. In der Live-Aufführung
stehen an die 170 Menschen auf der Bühne! Dieser Bombast und orchestrale
Pathos ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack, eine interessante
Verschmelzung von Mittelalter und Klassik ist es aber alle Male ...
PS:
Dieselbe Formation betreibt auch das Projekt Tanzwut, das sich der
Fusion von mittelalterlichen Melodien und moderner elektronischer Tanzmusik
widmet.