Langsam wird mir der Mann unheimlich: alles, was Brian Burton a.k.a.
Danger Mouse als Produzent u. Musiker anpackt, hat Hand und Fuß,
siehe Gnarls Barkley oder zuletzt Broken Bells (s. Archiv),
so auch sein neuestes Projekt, das er zusammen mit dem Italien-stämmigen
Komponisten u. Pianisten Daniele Luppi über den Zeitraum von 5 Jahren
verfolgt hat, und dessen Ergebnis jetzt vorliegt. "Rome" ist eine
schwelgerische Hommage an die Filmmusik italienischer Komponisten
Ende der 60er, Anfang der 70er, allen voran Morricone.
Die Platte ist zwar schon im Mai erschienen, ich habe die Vorstellung
aber bewußt bis jetzt – wo schon der Atem des Herbst zu spüren ist -
aufgeschoben, denn mit ihrer schwermütigen Eleganz ist sie ganz
eindeutig eine Herbst-Platte.
Burton u. Luppi sind bereits seit ein paar Jahren befreundet, und Luppi,
der die Soundtracks zu einigen bekannten Filmen u. TV-Serien
geschrieben hat (u.a. Sex & The City), war auch schon
an den o.g. Projekten von Danger Mouse beteiligt. Die
lange Entstehungsgeschichte des Albums hängt damit zusammen, daß
sie für eine möglichst authentische Stimmung die Stücke in den
Original-Studios in Rom einspielen wollten, mit den Instrumenten
von damals u. mit den Musikern von damals!
Ein weiterer Clou sind 2 prominente zeitgenössische
GastsängerInnen: Jack White (The White Stripes,
The Dead Weather) u. Norah Jones. Beide
passen sich ausgezeichnet in das Konzept ein, bringen mit ihren
spezifischen stimmlichen Charakteristiken aber auch ihre eigene
Note ein: White eine bluesig-verrauchte, und Jones eine chanson-hafte.