"Recomposed" ist eine Veröffentlichungsreihe des Klassik-Labels
Deutsche Grammophon, bei der aktuelle
Künstler, vornehmlich aus der elektronischen Clubszene, klassische
Werke neu bearbeiten. Bei den bisherigen
Ausgaben der Reihe, u.a. von Jimi Tenor und
Carl Craig (s. Archiv) bildeten Originalaufnahmen
der Werke die Grundlage, die dann quasi ge-remixt wurden.
Der britische Komponist Max Richter hat nun einen
anderen Ansatz gewählt und auf Notenbasis eine neue
Partitur komponiert, die dann mit dem Konzerthaus
Kammerorchester Berlin unter Leitung von Andre de Ridder
eingespielt wurde. Das hat sicher auch damit zu tun, dass
Richter klassisch geschult und studiert ist, und in seinen
Arbeiten (Alben, Soundtracks etc) neben elektronischen
Mitteln schon immer auch stark auf klassische Kompositionstechniken
zurück gegriffen hat. Das wohl bekannteste Werk von Vivaldi
hat er ausgewählt, weil es eines der ersten klassischen Werke
war, das er als Kind gehört hat, und weil er sich mit Vivaldi
von der musikalischen Sprache her verwandt fühlt. Das merkt
man dem neuen Werk an, denn wenn auch nur ca. 1/4 der Original-Partitur
Eingang gefunden hat, ist der Geist des Original-Werkes dennoch
erhalten worden.
Hervorzuheben ist auch noch die wunderbar klare und transparente
Aufnahme und die Leistung des Solo-Violisten Daniel Hope
auf einer originalen italienischen Geige aus dem Jahr 1742.